Meine Nacht in der Röhren-Suite „dasparkhotel“ – Ein Erlebnisbericht | WIR IN DORTMUND

2023-02-05 17:11:34 By : Ms. Sara Chan

So sieht sie aus – meine Röhren-Suite im „dasparkhotel“. (Fotos: Wir in Dortmund)

Die drei Schlafröhren von dasparkhotel befinden sich auf dem Hof Emscher Auen an den Hochwasser-Rückhaltebecken zwischen Dortmund (Mengede) und Castrop-Rauxel (Ickern). Sie sind Teil des Emscher-Kunstweges und wurden zusammen mit der benachbarten Vogelwarte Mitte Mai 2022 eröffnet.

Unser Redakteur Ralf Obernier hat die etwas ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit einmal ausprobiert und seine Erfahrungen in einem Erlebnisbericht festgehalten:

Alle Fahrradfans, die sonst zum Übernachten hierherkommen, haben sicherlich eine weitere Anfahrt als ich mit meinen gerade mal 2 Kilometern. Aber obwohl ich nur einen Steinwurf entfernt von meinem Röhrenhotel-Zimmer wohne, möchte ich mir das Abenteuer dieser naturnahen Schlafmöglichkeit nicht entgehen lassen – auch weil ich es dem Künstler und Vater des Hotels, Andreas Strauss, den ich bei den Aufbauarbeiten persönlich kennengelernt hatte, versprochen habe.

Jetzt stehe ich also vor meiner Kanalröhren-Suite und gebe den Code ein, der mir nach meiner Anmeldung direkt zugeschickt wurde. Es funktioniert – und die Tür zu meinem Schlafgemach öffnet sich. Auf dem Kopfkissen liegt kein obligatorisches Schokoladentäfelchen und ein zum Schwan gefaltetes Handtuch ist auch nicht zu finden, das wäre wohl auch etwas zu viel verlangt bei einem Übernachtungspreis von 20 Euro. Sonst ist aber alles vorhanden, was man für eine angenehme Nachtruhe benötigt. Das frisch bezogene Doppelbett ist mit einer Eurofoam-Matratze und einem ergonomisch optimierten Betteinsatz ausgestattet. Der Stauraum unter und neben der Liegefläche bietet ausreichend Platz für allerlei Reiseutensilien. Neben einem Stromanschluss (220 Volt) ist auch eine kleine Nachttischlampe vorhanden.

Nachdem ich die Rückhaltebecken einige Male mit dem Fahrrad umrundet habe, ist Duschen angesagt. Also mache ich mich mit Handtuch und Waschzeug (sind mitzubringen) auf zu dem in 50 Metern Entfernung stehenden Badmobil. Auf einer Fläche von gerade einmal drei Quadratmetern sind Dusche, Waschbecken und Toilette optimal untergebracht und sogar eine kleine Heizung steht zur Verfügung. An dieser Stelle möchte ich die vorbildliche Sauberkeit der Anlage besonders erwähnen. Zur Zeit laufen Überlegungen, in der Scheune ein fest installiertes Bad und eventuell auch eine kleine Küche einzurichten.

Nach einem Besuch in der benachbarten Beobachtungstation, von der aus man besonders gut die Vogelwelt der Emscher-Auen observieren kann, geht es zurück zu meinem Hotel, wo ich bei einem idyllischen Sonnenuntergang mein mitgebrachtes Abendessen einnehme.

Anschließend sitze ich noch eine Weile in meinem riesigen Hotel-Garten und genieße es, wie die Emscher-Auen nach und nach in der Dunkelheit verschwinden. Langsam ist es an der Zeit, ins Bett zu gehen und dann noch einige Zeilen zu lesen. Mein neues Buch, in dem sofort am Anfang eine junge Frau in ihrem Wohnwagen grausam ermordet wird, erweist sich nicht gerade als die richtige Bettlektüre an diesem einsamen Ort.

Dennoch werde ich am nächsten Morgen nach einem tiefen und erholsamen Schlaf mit Sonnenschein begrüßt. Nach der Morgentoilette gehe ich in die „Snack-Box“ (an Kleingeld denken) und bestelle per Knopfdruck einen Kaffee mit Milch, der für ein Automaten-Getränk sogar ganz gut schmeckt. Dazu gibt es noch einen gesunden Müsli-Riegel aus der Box nebenan.

Fazit: Meine Übernachtung im Parkhotel war ein (ent)spannendes Naturerlebnis in der Abgeschiedenheit der Emscher-Auen und ist allen zu empfehlen, die dem Alltagsstress entfliehen möchten oder auf einer Fahrradtour entlang des Emscherweges eine nicht alltägliche und kostengünstige Übernachtungsmöglichkeit suchen.

Wer einen Aufenthalt im „dasparkhotel“ plant, sollte seine Verpflegung selbst mitbringen. Alternativ ist in den Sommermonaten das Hof-Café freitags bis sonntags bis 18:00 Uhr geöffnet und der Heidebäcker an der Siegenstraße in Mengede sowie die Einkaufsmöglichkeiten und Gaststätten im Zentrum von Ickern und Mengede sind mit dem Fahrrad in einigen Minuten zu erreichen. Für den kleinen Hunger zwischendurch stehen in der „Snack-Box“ Automaten mit Heißgetränken und Mini-Snacks zur Verfügung.

Da „dasparkhotel“ noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es hier und da sicherlich noch einige kleine Anfangsmängel zu beheben: Die Staufächer an der Bettseite sind als solche nur schwer zu erkennen, da sie keine Griffe besitzen und folglich auch nur schwer zu öffnen sind. Auch lag bei meiner Ankunft keine Gästemappe bereit, obwohl diese in der Buchungsbestätigung des Betreibers angekündigt worden war. Die Snack-Box war bei meiner Ankunft um 17:30 Uhr leider verschlossen. Hier verspricht Betreiber Uwe Frisch eine zeitnahe Nachbesserung.

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